Die Rückblicke der vergangenen Jahre:

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Kann ich 2019 noch einmal sehen?
Der Gedanke, dass 2019 das letzte ‚gute‘ Jahr war, lässt sich nicht mehr wegwischen. Seit Beginn der Pandemie sind die Jahresrückblicke generell ein wenig ‚bleak‘ oder komplett deprimierend.
Ich will nicht verschweigen, dass ich das von einer hohen Privilegienstufe herab sehe und meine direkte Situation nur bedingt Anlass zur Klage gibt1.
Ich bin am Leben, habe außer den Folgen des Unfalls von 2004 keine chronischen Schmerzen, ich kann mir Heizung und gutes Essen leisten und habe sogar mehr als ein Dach über dem Kopf. Diese Perspektive geht zu oft verloren bei der Betrachtung der Lebensumstände – der Verlust von Luxus an der einen oder anderen Stelle ist jetzt nicht gleich dramatisch und eine lebensbedrohende Erkrankung ist auch nicht wirklich eine Seltenheit (in meinem Alter).
Anyway, let’s get this on.


Zugenommen oder abgenommen?
Ich schau aufgrund von möglichen Krankheitsgeschehen (sagte ich schon, dass ich alt bin?) durchaus auf mein Gewicht, aber das bleibt bisher pfeilstabil in einem sehr gesunden Bereich.

Haare länger oder kürzer?
Bin froh, dass sie noch da sind, sie bleiben kurz und der kleine Iro bleibt auch.

Kurzsichtiger oder weitsichtiger?
Meine Brille löst sich langsam auf, bzw. die Beschichtung der Gläser. Das war mit Sicherheit die letzte Sehhilfe, die ich über brillen.de kaufe – der Laden hat bei mir auch seiner Kommunikationspolitik (spamschleuder) gewaltig verloren, aber die Qualität ist halt auch suboptimal.

Mehr Kohle oder weniger?
Nach den Ausgaben für das Haus war 2024 ein wichtiger Indikator, wie ich mit meinen Renten so hinkomme und das funktioniert sehr gut. Also gleichbleibend.

Mehr ausgegeben oder weniger?
Weniger, was kein Kunststück war, schließlich ist #CabinInTheWoods weitgehend fertiggestellt und bewohnbar – alle weiteren Maßnahmen wie Außendämmung, Porch und Weggestaltung ist erst mal aufgeschoben.

Mehr bewegt oder weniger
Von meiner Health App ausgehend – schon jetzt mehr als 2023. Im Schnitt 500 Schritte mehr jeden Tag.

Der hirnrissigste Plan?
Prinzipiell völlig bescheuert, die Anreise zu einem Konzert aus 850 km Entfernung am gleichen Tag anzusetzen. Hat aber geklappt.

Die gefährlichste Unternehmung?
Unter Covid-Gesichtspunkten wohl das Konzert von Mal Élevé in Stuttgart im November. No risk no fun.

Die teuerste Anschaffung?
Dieses Jahr nichts im fünfstelligen Bereich (uff!) und im vierstelligen fällt mir auch nichts ein. Jede Menge Sachen und Gewerke um die 500 Euro. Letztens zum Black Friday die neue Smartwatch2?

Das leckerste Essen?
Ich koche mittlerweile nicht nur @cabininthewoods, sondern auch in Frankfurt jedes Mal, wenn ich da bin (und wir nicht bestellen), aber das ist meistens aus dem Repertoire – gut und schmackhaft, aber nicht wirklich herausragend.
Einen soliden Grundstock habe ich inzwischen, die Reisnudeln mit Gemüse sind immer Klasse, die Gulaschvarianten finden großen Anklang, auf meine Bolognaise lasse ich eh nichts kommen und in 2024 war das Besondersterere wohl das vegane Stifado, das ich auch hier im Blog verrezeptiert habe. Oder doch das Zitronenrisotto mit Erbsen3?

Das beeindruckendste Buch?
Das hier.

Der ergreifendste Film?
Über ‚ergreifend‘ habe ich mich ja schon mehrfach mokiert. Unterhaltsamstes Machwerk war für mich ‚Deadpool vs. Wolverine‘, herrlich geschmacklos und over the top. Konnte ich gut gebrauchen.
Einige Serien sind über den Schirm gelaufen (wie sagte Jenny neulich: ‚Guckst du auch mal was, bei dem die Leute kein Hüte tragen? Touché. Westernserien stehen hoch im Kurs…). Ich hab ‚Justified‘, ‚Yellowstone S05‘, ‚The Son‘, ‚Dark Winds‘, ‚Reservation Dogs‘, ‚House of the Dragon‘, ‚Rings of Power (wow)‘, ‚True Detective S04‘ und ‚The Umbrella Academy (sehr nice)‘ gesehen. Oh, und ‚Der Pass‘ – düster und großartig. Mit Kim bin ich nach allen 11 Staffeln ‚X-Files‘ jetzt bei der 2. von ‚Interview with the Vampire‘.
Absolutes Highlight und in jeder Hinsicht herausragend: ‚Slow Horses‘ (bitte hier alle bekannten Superlative einfügen).

Das beste Album?
Der Blick auf meinen Jahressampler verrät (leider) eine gewisse Bemühtheit, ich habe zwar viel Musik gehört, aber die diente zumeist als Hintergrundrauschen für Basteleien im Haus. Viel Country (Tyler Childers, David Eugene Edwards, vor allem aber Loner Deer), viel nordischer Krams (Heilung, Heldom, Danheim) und der übliche Mix aus Punk, Reggae und so weiter.

Das schönste Konzert?
Letztes Jahr waren es zwei, dieses Jahr habe ich die Zahl verdoppelt.
1. Heilung in Stuttgart mit Jenny, Katrin, Kim und Tobi. Einfach unfassbar.
2. Peter Fox in Frankfurt mit Jenny und Kim. Sehr entspannt, toller Sound und klasse Stimmung
3. Janus in Mainz mit Jascha und Jenny, aufgrund persönlicher Umstände nicht so prall, aber Band und Location ohne Fehl und Tadel
4. Mal Élevé in Stuttgart mit Katrin und Tobi. Superschön, gute Laune (dringend benötigt)

Die meiste Zeit verbracht mit …?
Mir selbst, Werkeln im Haus und Wurschteln am Rechner.

Die schönste Zeit verbracht mit …?
Freunden und Familie, wie eigentlich immer. Nicht nur die schönste, sondern auch die bittersten Zeiten und ich bin sehr dankbar für die fantastischen Menschen um mich rum. Danke Euch <3

2024 zum ersten Mal getan?
Mit Kim und den Katzen ein paar Wochen Urlaub im neuen Haus im Rheingau gemacht, hat uns einmal mehr davon überzeugt, dass es die richtige Entscheidung war, dort auszubauen.

2024 nach langer Zeit wieder getan?
Dänemark. Das erste Mal zählt zwar nicht wirklich, das war nur ein Ausflug nach Billund ins Legoland 2000 oder so. Anyway, der Kurzurlaub mit Jenny in Dänemark war superschön und wird nochmal in Bildern hier verewigt. Ich sollte ja demnächst eine Ecke Zeit haben.

Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
1. Das Rezidiv – leider hat sich die Krebsgeschichte noch nicht erledigt, es geht in eine weitere Runde und ich bin alles andere als happy. Tatsächlich kamen im Zug der Diagnosen, Befunde und Untersuchungen einige unschöne depressive Episoden. Die gehen aber auch wieder vorbei.
2. Ein überraschender Todesfall, der mich ein wenig geschmissen hat.
3. Die Corona-Infektion im Januar. Zwar waren die Tage von Wetter und Aussicht her überragend, aber ich möchte dieses Virus wirklich nicht haben.

Natürlich gibt es noch hunderte Leute, Organisationen, Situationen, deren Nicht-Existenz alles besser machen würde.
Die Ignoranz, mit der die Welt in den Klimawandel taumelt, die rechtspopulistischen Labereien nahezu aller Akteure auf der politischen Bühne, das permanent-pathologische Grünen-Bashing, das nur beweist, dass die Grünen der einzige mögliche Ausweg aus dem ganzen Schlamassel sein könnten.
Was Trump und Musk für die Welt 2025 bedeuten werden, lässt sich in diversen Schreckensszenarien abbilden und ihr spiritueller Führer Putin wird da auch noch weiter mitspielen.

Selten war so wenig Hoffnung. Selten soviel Resignation.

Die wichtigste Sache, von der ich jemanden überzeugen wollte?
Da eins heutzutage anfangen muss, den Leuten klar zu machen, dass die Erde keine Scheibe ist…
‚Resignation‘ hatten wir schon, oder? ;-)

Das schönste Geschenk?
Es gab viele schöne Geschenke dieses Jahr, ob das die Widmung in einem Buch, ein Konzert in Stuttgart oder ein wunderschöner Pyjama war – schwer, eine Auswahl zu treffen, von daher lass ich es.

2024 war mit einem Wort …?
Aber…

Blick in den Sonnenuntergang durch zu einem Herz geformte Hände

Überschrift-Bild von Gordon Johnson auf Pixabay

Show 3 footnotes
  1. Selbstsicht/Fremdsicht kommt da natürlich auch zum Tragen, aus meinem Umfeld höre ich eher, wie badass es eigentlich ist, dass ich mir soviel zumute an Arbeit, Stress und allem möglichen im Grenzbereich meiner Leistungsfähigkeit. GdB von 90? Egal 🤣
  2. Huawei D2, ein faszinierendes Stück Technik
  3. Kim sagt, es wäre ein Erbsenrisotto mit Zitrone. JFTR

sparta

Antifascist. He/His. Get vaccinated. Wear a mask. Jede*r anders, alle Drama. Quality misunderstandings since 1963. Change is constant.

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