… bis man die Quittung für das bekommt, was man sich antut.
Bei mir war es gestern so weit.
Hatte ich mich noch gewundert, dass ich nicht nur das 5-stündige Rumstehen, -tanzen, -schreien + anschließender Fahrt bei Nacht und Regen am Dienstag sehr gut überstanden hatte. Tags darauf war dann der Piraten-Stammtisch in Höchst, der nicht nur ein wenig länger gedauert hat als geplant, sondern auch1 sehr laut und lustig war. Donnerstag war dann als kurze Verschnaufpause angedacht, bevor am Freitag mit Besuch bei einer Freundin, dortigem Rechnerbasteln und einer Weinprobe mit Helmut die Woche ihren krönenden Abschluss finden sollte.
Okay, am Mittwoch stellte sich heraus, dass unser Ersatzpflanzungsbaum2 am Freitag kommen würde und ich somit besser zuhause bliebe, um mit dem besten Nachbarn der Welt zusammen irgendwie das zierliche Pflänzchen3 in Richtung späterer Pflanzstelle zu bugsieren.
Den Besuch umgebogen, am Morgen zum Einkaufen gestresst, danach in aller Eile den Stellplatz leergeräumt – um 9:00 Uhr war ich schonmal platt.
Die Aktion mit der Freundin haben wir dann abgeblasen, weil derzeit zu stressig, auch recht. Lade ich mir Thorsten ein, mit dem gibt es eh noch was zu besprechen und der freut sich vielleicht über ein Mittagessen :-). Tat er und kam dann auch, der Coq au Vin war mal wieder sehr gut.
Dann kam der Baum und wir alle ein wenig in Schweiß beim Zerren, Schieben und Drücken, Ächzen und Stöhnen inklusive.
Kathinka begann mit dem Eingraben, Thorsten und ich widmeten uns dem Piraten-Leben, sprich, einer kurzfristig einberufenen Telefonkonferenz.
DAS war ein Fehler.
Mal ganz davon ab, dass ich Telefonieren ja eh nicht so mag, stören mich 5 Stunden Hardrock auf AK nicht halb so sehr wie eine dreiviertelstunde Telefon auf Lautsprecher. Wenn dann noch extrem undisziplinierte Gesprächspartner dazu kommen, bei denen Lautstärke und schieres Flachlabern die Kommunikationskompetenz darstellen, reagiert bei mir in Verbindung mit obiger Historie irgendwas sehr destruktiv und leider gegen mich selbst gerichtet. Um vier hatte ich Kopfschmerzen einer bisher ungeahnten Intensität 4 , die bis in den späten Abend anhielten.
Der Freitag war also gründlich zugrunde gerichtet und ich habe die Befürchtung, dass es heute gerade so weiter geht.
Die Weinprobe musste ich auch absagen und das wurmt mich gewaltig, weil ich mich darauf so richtig gefreut hatte.
Auch ein ausgiebiges Bad hat auch nur wenig Abhilfe gebracht, und überhaupt, SEIT WANN GIBT ES EIGENTLICH NUR NOCH SO GRAUENVOLLE BADEZUSÄTZE WIE „WACHOLDER“, HÄH?

Spinnen die denn alle? Früher[tm] hat es an jedem Eck und End so schöne frische Sachen wie ‚Melisse‘ oder ‚Orange‘ gegeben. Inzwischen ist man bei Olive (Geht’s noch? Wann kommt ‚Knoblauch-Steinpilz-Badesalz‘?), das unsägliche ‚Latschenkiefer-Aroma‘ stirbt eh nie aus und die sonstigen Kompositionen riechen genauso künstlich, wie sie heißen.
Vielleicht sollte ich selber mal ein Badeöl entwerfen. ‚Fischsauce-Chili‘ für die Thailand-Freunde oder als fruchtige Duftnote ‚Durian-Lues5‚.
Schlimmer kann es ja kaum noch werden…


Show 5 footnotes
  1. das ist immer so und gehört auch so
  2. demnächst bei Kathinka im Blog
  3. Hochstamm von nur knapp 5m Größe inkl. Wurzelballen
  4. und ich kenne Kopfschmerzen, trust me
  5. viel Spaß beim Googlen

sparta

Antifascist. He/His. Get vaccinated. Wear a mask. Jede*r anders, alle Drama. Quality misunderstandings since 1963. Change is constant.

1 Kommentar

Helmut Wicht · 9. November 2009 um 14:14

Gute Besserung!
Der Wein war SO dolle nicht, vielleicht war’s der Jahrgang (überwiegend 2008er), vielleicht hab‘ ich aber auch in Tschechien DOCH zu viel Bier getrunken. Ich hab‘ mich ergo mit diversen Literpullen Alltagswein eingedeckt, richtige Leckereien fand ich diesmal nicht.
Grüße
Helmut
 
 

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