Megafete™
Die letzten beiden Jahre war ich – aus Gründen – an Pfingsten nicht da gewesen, 2008 war Trouble mit der VFR und ich bin daher mit Richie und der Dose hingefahren. War aber irgendwie nicht das Wahre…
Nachdem die VFR aber so grandiosen Ersatz gefunden hatte letzen Sommer, war ich es nicht zuletzt Tam schuldig, mich wieder blicken zu lassen, nachdem sich dann aber die Möglichkeit bot, nicht auf eigener Achse anreisen zu müssen, war alles startklar und ich habe mich schon narrisch gefreut, all die Leute wiederzusehen, mit denen mich seit rund 15 Jahren sehr viel verbindet.

Zuerst war Sprinterbeladung bei Richie angesagt, Verzurren, Abspannen und Sichern der drei Moppeds (Richies Monster, meine Hyper und die MF-Hure) angesagt, danach großes Reinschmeißen des ganzen losen Gerödels.
Obwohl ich das Gefühl hatte, meinen halben Hausstand mitgeschleppt zu haben, fehlten in meiner Packliste dann mit Becher und Teller ausgerechnet die zweitwichtigsten Utensilien nach dem Mopped.  Zum Glück gibt es Leute, die für Volltrottel wie mich mitdenken und Extra-Geschirr mitnehmen, danke Richie und Chris für’s Aushelfen. Immerhin hatte ich vier Messer mit…
Ein paar Erledigungen standen noch in Ffm an, so dass wir letztendlich gegen 16:00 Uhr auf die Bahn kamen. Ein paar kleinere Stauungen auf dem Weg nach Eschbach im Breisgau noch und dann kamen wir gegen 19:15 Uhr auf dem Gelände an.
Zelt aufbauen.
Bier.
Steaks abholen und gleich mal drei Stück auf den Grill geschmissen.
Bier. Schwätzen. Fressen.
Good times bis gegen halb zwei, dann Bettruhe.

Andrea brachte es auf den Punkt: Irgendwie nimmt man einfach ein Gespräch auf, dass vor ein paar Jahren kurz unterbrochen wurde und alles ist vertraut und schön. Die Location ist einfach brilliant, die Leute eh und die Belchenstürmer haben wieder eine reibungslos Orga geboten.
Arbeiten mit Profis ;-)

Nach einem geruhsamen Frühstück und reichlich Kaffee brachen Chris, Moritz, Richie und ich dann zu einer gemütlichen Tour in Richtung Käse kaufen und futtern auf. Dank nicht vorhandener Ortskenntnis und einem offensichtlich hochverwirrten Navi schafften wir es, lange parallel zu den Bergen zu fahren, in die wir eigentlich rein wollten.
Zügige Annäherung über den Petite Ballon wurde dann mit einer Chaussée deformée gewürzt, die sich als Schotterpiste und Geröllwüste entpuppte.
Gut eingerüttelt trafen wir um kurz nach zwei in Basses-Huttes ein und orderten die obligatorischen Flammkuchen. Massig Wasser und Apfelsaft dazu, strahlender Sonnenschein auf der Holzterrasse – Leben wie Gott in Frankreich reloaded.
Die kurz nach drei eintrudelnden Anderen hatten schon Pech, weil die warme Küche dicht war und sie somit auf das Backstein-Verdauungsgefühl des Flammkuchen mit Munster verzichten mussten.

Zurück (ohne Schotter) über teilweise traumhaftes Kurvengeläuf wurde der Samstag abend zu einem echten Kracher. Steffen gab der MF-Hure die Sporen und vollführte Unmengen an Sprüngen über hilfreich aufgeschichtete Paletten, ein Langsamfahr-Contest zeigte die Auswirkungen des Alters auf die Rockerschaft, Richie hatte Sachertorte zuhauf zubereitet und das Bier floss reichlich, wie sich das eben gehört.

Der spätere Abend, die ganze Nacht und ein Großteil des Morgens fand uns mehr oder minder ununterbrochen rittlings auf einer Bierbank mit deutlichem Knieschluss – die anstrengenste Tour der ganzen Fete. :-)
„LINKSKURVE“!
Legen oder drücken? Egal, mit ganzem Körpereinsatz musste die Bank ein ums andere Mal auf Spur gehalten werden, Toscha sorgte für diverse Stoppies (unglaublich, wieviele Leute er auf der Bank anheben kann…).
„RECHTSKURVE“ – die waren gefährlich, das Feuer kam dann nämlich deutlich näher.
Selten so einen völlig genialen und dabei absolut bescheuerten Spaß über viele Stunden gehabt, danke an Fatma, pexl, Toscha, Maxi und alle anderen für die tolle Zeit.

Die zwei Stunden Schlaf ab halb acht haben nicht wirklich für Erholung gesorgt und mir war da schon klar, dass ich behinderungstechnisch ordentlich würde büßen müssen – trotzdem war jede Sekunde es wert!

Das mit der festen Nahrung klappte aber auch am Morgen prima und da das Wetter wieder bestens war, gammelten wir gemütlich auf dem Platz rum, bis die erneute Beladung des Sprinters anstand. Die Hilfe von pexl beim Zeltabbau war sehr willkommen und auch Moritz hat sich beim Verladen der Moppeds verdient gemacht, merci vielmals.

Viel zu früh (egal wann, es ist immer zu früh) fuhren wir dann um halb drei wieder Richtung Ffm – drei Tage sollte ich brauchen, bis ich atmungstechnisch wieder auf Normalniveau war, aber egal.

Dank Euch allen für die tolle Zeit, es war auch nett, das breite Grinsen bei allen zu sehen, die eine Proberunde auf der Hyper drehten – so muss ein Funbike sein.
2012 sehen wir uns wieder und es gilt, eine unglaubliche Nacht zu übertrumpfen.
Count on me!


sparta

Antifascist. He/His. Get vaccinated. Wear a mask. Jede*r anders, alle Drama. Quality misunderstandings since 1963. Change is constant.

3 Kommentare

Holger Issle · 20. Juni 2011 um 19:01

[Annäherung über den Petite Ballon wurde dann mit einer Chaussée deformée gewürzt]
Diese Strecke ist sehr leckere Würze, ich bin schon ab und an absichtlich da langgefahren, Hans hat uns extra hingelotst :)

    sparta · 20. Juni 2011 um 19:04

    Ich fand’s auch ganz nett, obwohl die Hyper eher unweich im Fahrwerk ist. Richie auf der Monster schien wenig glücklich ;-)

      Hans · 7. Juli 2011 um 17:02

      Jo mei, auch einheimische Speckbrettlesfahrer sind da schon mit Anstand hoch- und runtergefahren. War was?
       

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