Wiesbadens Busfahrer kenne ich hauptsächlich von früher aus einer beförderten Sicht und habe sie eigentlich immer für eine Spezies verkappter Sadisten gehalten, die dem kurz vor dem Herzinfarkt stehenden, herbeilenden potenziellen Passagier gerade noch fix die Tür vor der Nase zumachen und zielsicher die komplette Füllmenge aller erreichbaren Pfützen auf die im Wartehäuschen versammelten Menschen abladen.
Da wurde ich heute innerhalb von nur einer Stunde zweimal deutlich eines Besseren belehrt.
Zuerst hielt ein Fahrer rund 100m vor der Haltestelle für die eilende junge Dame mit dem Kinderwagen – welche allerdings aus anderen Gründen eilte.
Bei der Rückfahrt aus der Stadt hielt der abfahrtsbereite Busfahrer nochmals, öffnete die Tür und sprach die junge Dame mit dem Blindenhund an: „Linie 23 nach Schierstein“. Lächelnd dankte die Frau, wollte aber trotzdem nicht mitfahren. Muss sie ja auch nicht.
Vorurteile – Realität 0:2
Gut so.
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