Heute ist der letzte Tag, an dem die Petition gegen Internetsperren gezeichnet werden kann und derzeit steht sie bei über 130.000 Mitzeichnern.
Sie ist damit die erfolgreichste Petition aller Zeiten und hat den einstigen Spitzenreiter, eine von der BLÖD einem Boulevard-Magazin mit großer Schrift und der Autolobby lancierte Petition locker abgehängt.
Grundrechte sind wohl doch wichtiger als Steuern auf Benzin.
Zumindest für Leute, die nicht in einer der großen Parteien namens CD/SU oder SPD sind, dort scheißt man nämlich auf besagte Mitzeichner und präsentiert ihnen in jetzt-erst-recht-Manier den Einstieg in die Internetzensur.
Wo noch vor kurzem fast überzeugend gespielte Entrüstung über die achsobösen Zensoren in China oder Iran obwaltete, ist man jetzt (angesichts der Geschehnisse im Iran, wo Leute unter Lebensgefahr die Internetzensur umgehen, um die Welt zu informieren, DER BLANKE HOHN…) aus nicht nachvollziehbaren Gründen und wider alle Fakten auf Teufel komm raus darauf aus, die Freiheit der Menschen in diesem Land einzuschränken.
Über CDU/CSU, Frau von der Leyen und Konsorten will ich gar nicht viele Worte verlieren, die fand ich schon immer abartig und kann bis heute nicht nachvollziehen, wie man solche Leute tatsächlich wählen kann. Dass von diesem Verein nur Schwachsinn à la Internetsperren oder sonstige Überwachungsinstrumente im Sinne unseres Innenministers kommen kann, wundert mich nicht wirklich.
Allerdings war mir mal an der SPD wirklich gelegen. Durchaus vom Elternhaus geprägt, bin ich – seit ich wählen darf – dem linken Spektrum zugetan, seit 27 Jahren Gewerkschafter und habe mehr als einmal mit dem Gedanken an einen Parteieintritt kokettiert – zum Glück nie ernsthaft.
Das liebegenossinnenundgenossen-Getue und das Hymnen-Singen empfand ich zwar von jeher als extrem altbacken, andererseits war ich mir sicher, dass das ein Zeichen für traditionelle Werte ist und eine Besinnung auf ursprüngliche Ziele symbolisiert, unter denen ich Freiheit, Rechtstaatlichkeit, beherztes Eintreten für Menschen- und Grundrechte, sowie Schutz des Bürgers vor einem übermächtigen Staat verstand.
Meine Herren, war ich schief gewickelt.
Klar gefiel mir Vieles auch nicht so recht an der SPD, ich habe es aber unter dem Gesichtspunkt ‚kleineres Übel‘ geschluckt – die Erststimme war eigentlich immer für die SPD reserviert.
Der richtig große Bruch kam dann letztes Jahr mit dem unsagbar abstoßenden Verhalten der sogenannten SPD-Abweichler, die auf einmal kurz vor der Ministerpräsidenten-Wahl in meinem Bundesland Hessen ihr sogenanntes ‚Gewissen‘ entdeckten und damit jeglichen Versuch zunichte machten, besagtes Bundesland vor einer Fortführung der Regierung unter Roland Koch zu bewahren.
Dass es nicht gelang, besagte vier Personen achtkantig aus der Partei zu schmeißen, hat mir schon richtige Bauchschmerzen bereitet, aber jetzt ist das Maß endgültig voll.
Mit der vollständigen Auslieferung der Partei unter die Knute der CDU durch diesen Herrn Dörmann, dem untauglichen Versuch dieses Herrn, die Aufgabe der Grundrechte auch noch als Erfolg feiern zu wollen und die Art und Weise, wie das ablief (Stichworte: Undemokratisches Abwürgen alternativer Vorschläge, Parteivorstandsbeschlüsse aus Angst vor dem deutschen Boulevard-Abschaum, Kungelei und Mauschelei zum Nachteil der eigenen Parteimitglieder und Wähler ohnehin), letzlich aber der völlige Verrat an der Sache, für die die SPD mal stand, bringt mich dazu, den Worten von Johnny Haeusler ein ‚Von Herzen von mir auch‘ anzuhängen.
Auf Nimmerwiedersehen.
Meine Stimme bekommt ihr NIE WIEDER.
0 Kommentare