Motorrad fahren.
Zusammen.
Auf vergleichbarem Material.
Diesen Plan verfolgen Helmut und ich schon seit langem und entweder kamen uns Helmuts Bastelobjekte oder eine sonstige Realität in die Quere.
Ich kann nur zu gut verstehen, wenn er mit der NSU unterwegs sein will, aber zum Heizen durchs Winkelwerk in Taunus, Odenwald, Spessart oder Elsass gar, taugen solche Hobel bekanntermaßen eher wenig.
Aber dieses Wochenende haben wir es dann endlich mal hingekriegt. Helmut und die Varadero („ganz ungewohnt, so ohne Sozia“) standen um kurz vor neun im Hof und war auch schon gestiefelt und gespornt. Endlich mal wieder fahren. Kurz vor der MF[tm] war ich ja krank geworden und so waren die neuen Reifen (Michelin Pilot Power) immer noch genauso, nämlich neu.
Ein wenig unsicher war ich durchaus, letztes Jahr so gut wir gar nicht gefahren, dieses Jahr bisher nur ein wenig Dosenbahn und meine Erinnerung an die letzte Tour mit Helmut (2003 oder so) und dem Silberfisch war durchaus zügig gewesen.
Egal, das wird schon, dachte ich mir und genau so wurde es auch. Richtig gut. Flüssig, schnell und traumhaft schön, sowohl, was Strecke, Harmonie, Landschaft und das Essen anging.
„Bis hinter Darmstadt auf der Bahn und dann einfach mal irgendwie ins Gewühl.“ war der überzeugende Vorschlag von Helmut, der aus der nämlichen Gegend stammt und sich von daher gut auskennt.
Sämtliche Befürchtungen legten sich nach den ersten echten Kurven, die Angst war nicht da, die Schräglagen gingen allesamt problemlos und nach ein paar Kilometern stimmten sowohl Blickführung wie auch in der direkten Folge die Linie.
Von der Geschwindigkeit her liegen Helmut und ich im vergleichbaren Bereich, deshalb klappte alles schlicht vorzüglich.
Felsenmeer, Mörlenbach… Da kamen Erinnerungen an Zeltlager mit dem Sportverein hoch, damals 1977, Freibier bei der freiwilligen Feuerwehr und das Mädchen auf dem Rummel in Rimbach, ähm, ich schweife ab.
Häufig erzählte mir das Navi, dass wir im Nichts unterwegs sind, manche Sträßlein kennt selbst das sonst so nebenstrecken-affine Garmin zumo anscheinend auch nicht, von daher ergehe ich mich jetzt nicht in Details, wie wir nach Heiligkreuzsteinach gelangten. Kurvig war es jedenfalls und leider mussten wir auch eine Unfallstelle passieren, an der eine Ninja im Graben lag, Polizei und andere Moppedfahrer drumherum, auf dem Parkplatz ein paar Meter weiter Rettungshubschrauber und -wagen. Da war so überhaupt keine Aktivität, hoffentlich haben die nicht nur auf das schwarze Auto gewartet.
Lässt sich nicht ändern – nun stand erst mal Verköstigung an. Also rein in den ‚Goldenen Hirsch‘ und für wenig Geld lecker Schnitzel und Rindfleisch mit Meerreddisch (doing it all for the comments) gefuttert.
Sodann der Versuch, die Straße zu finden, auf der wir eigentlich nach Heiligkreuzsteinach kommen wollten, entlang des Eiterbachs (und an der gleichnamigen Fachklinik vorbei – ich finde den Namen ja schon ein wenig, äh, ja, schräg)..
Dann aber über Brombach (die VFR kann auch Gelände!) bis nach Beerfelden, wo wir uns den berühmten Galgen anschauten, von dort nach Steinbach, einem Vorort von Michelstadt, um die Einhardsbasilika zu bewundern, die aber leider eingerüstet (und daher kostenlos besichtigbar) war. Noch ein kurzer Ausflug zum Schloss Fürstenau daselbst und dann die nächste Runde Kurvensuchen, bevor wir uns wieder auf die A5 hängten und nach Höchst auf ein eiskaltes Weißbier begaben.
Geil war das. Müssen wir bald wieder machen.
1 Kommentar
richie · 15. Juni 2009 um 21:41
Meerrettisch? Ist das eine Hessische Sorte? ;-)