Bekanntlich befindet sich unser Ka in den letzten Zügen seiner irdischen Existenz, bevor er dereinst zerrupft, eingeschmolzen und geschreddert wird. TÜV ist noch ein bisschen hin und alles Bedenkliche befindet sich noch im Vorankündigungsstadium, Verkehrssicherheit ist aber gegeben.
Seit er in der Werkstatt war, klappert er.
Sagte Kathinka.
Ich fahr das Ding ja eher selten und dann ist oft die Musik so laut, dass… – egal.
Sie hat aber Recht, der Karren klappert. Und zwar irgendwo vorne links, also da, wo der Mech was von ‚Querlenker ist auch bald fällig‘ sagte. Hm. Das ist ja nicht so ganz unbedenklich, denk ich.
Jeden Tag klappert’s mehr. Anfangs nur bei Bodenwellen oder Schlaglöchern, jetzt schon beim Anfahren.
Auf der Autobahn schleichen sich schon unangenehme Bilder ins Vorstellungsvermögen ein, wie sieht es wohl aus, wenn die Kiste einfach vorne links abbricht?
Äh.
Was anderes: Meine Mutter will sich ein neues Auto kaufen, ein Peugeot 1007 hat es ihr angetan und wir sollen als moralische Unterstützung zur Probefahrt mit.
Schickes Auto, fährt sich gut, Mom ist zufrieden und tätigt den Kauf.
Äußerst sympathischer Verkäufer (mit schneller Auffassungsgabe) bekommt mit, dass wir uns über den Klapperka unterhalten und bietet an, ihn mal kurz auf die Hebebühne zu fahren, damit wir drunter nachschauen können.
Mein nächster Neuwagen wird ein Peugeot!
Okay, da ich mir vermutlich nie einen Neuwagen kaufen werde, kann ich das leichthin behaupten, aber trotzdem ist so ein Service einfach toll.
Tja, unter dem Ka klappert aber nichts. Nicht der Auspuff, nichts an den Dämpfern und am Querlenker auch nicht.
Also wieder runter mit der Kiste, kurzes Anrucken im Stand.
Klappert.
Kommt aber vom Motorraum.
Haube auf.
Der Motor ruckt mir ordentlichem Versatz an.
„Fällt ihnen auf“, sagt der Verkäufer, „dass da nichts mehr klappert, seit die Motorhaube auf ist?“
„Prima“ sagt Kathinka. „Wir fahren einfach mit offener Motorhaube.“
Das kann es ja nicht sein.

Klappe wieder zu. Klappert. Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa.
Mir kommt ein böser Verdacht.
Haube wieder auf, aber nur mit der Hand gehalten.
Motor ruckt.
Haltebügel der Motorhaube klappert.

Ich schaue mich nach einem Schwert für einen rituellen Seppuku um…
Das darf ja wohl nicht wahr sein…

Einen Stofffetzen später, um den Bügel gewickelt, hat es sich ausgeklappert…

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sparta

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1 Kommentar

Richie · 22. Juli 2009 um 07:30

Sowas kenne ich mit dem Klappern: Es kann auch von rechts innen kommen, besonders dann, wenn $Frau dort im Plastikfach an der Tür einen Ring mal kurz ablegt. Früher nannte man das mal Kartentasche, die haben sicher nicht geklappert.
Soso den 1007, ist dies der untermotorisierte übergewichtige „Kleinwagen“ mit Schiebetür? Finde ich eigentlich ganz witzig, besonders bei engen Parklücken, und wenn die Peugeots nicht mehr so französisch fahren, sprich: „Das Lenkrad ist eher ein Schätzeisen, denn eine Vorrichtung zur Vorgabe der Richtung“ ist es ja in Ordnung.
Die Aktuelle Designphilosophie der großmäuligen Kühleröffnungen mag sich mir nicht so recht erschließen. Pininfarina und Bertone haben ja mal nette Akzente gesetzt. :-)

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