Ich gehöre nicht zu den Menschen, die ihrem Auto einen Namen geben. Irgendwie waren die Fahrzeuge in meinem Besitz auch nie besonders spannend und eher im Nachhinein originell.
Wäre ich aber ein Mensch, der Autos Namen gibt, hätte das, um das er hier gehen wird, den Beinamen ‚Der Treue (…)‘ bekommen.
Denn tatsächlich war dieser fantastische Wagen nicht nur 14 (!) Jahre, also rund 5.030 Tage in meinem Besitz, sondern hat mir bis auf ganz ganz wenige Ausnahmen ausnehmend Freude und Spaß gebracht.
Die Ausnahmen waren ein Elektrik-Bug nach einem Jahr1 und der Ausfall eines Injektors2 vor ein paar Jahren.
Ansonsten Verschleißteile, sprich Reifen, Bremsen, mal ein Auspuffteil. Aber 120 Mm auf die Uhr draufgefahren, die bei Übernahme des drei Jahre alten Fahrzeugs 50K drauf hatte.
Eine derartige Zuverlässigkeit wünscht eins sich, aber wann gibt es die mal wirklich.
Fahrverhalten, Straßenlage und Speed sind IMHO herausragend, halt BMW. Wem die Kiste zu leicht auf dem angetriebenen Heck ist, der kann sich im Winter ja zwei Säcke Split in den Kofferraum legen, dann geht auch auf Schnee und Eis noch fast alles.




Hertz hat da einiges angestoßen 2006, als Kathinka, Katrin und ich mit einem gemieteten 1er das erste Mal fuhren (wir hatten einen Golf geordert – was bin ich froh, dass zu dem Zeitpunkt der 1er die 1. Wahl in der Klasse bei einigen Vermietern war.
Trotzdem sollte es noch genau fünf Jahre dauern, bis ich mir diesen Herzenswunsch erfüllt habe und ich schätze, ich hab auch nachgewiesen, dass mir das wichtig war – noch nie hatte ich ein Auto so lange und es wäre zwar schön, das nächste auch so lang zu haben, aber das sehen wir dann noch.
Vorgestern habe ich ihn dann beim Händler geparkt, wo sein Nachfolger als mein Primärfahrzeug schon bereit zur Übernahme stand.
Nein, Tränen flossen nicht. Dafür war er auch ein wenig zu sehr in die Jahre gekommen, was 2008 topmodern war, ist es nicht mehr wirklich heutzutage und bevor er irgendwann wirklich teuer wird, wollte ich auch gerne einen vernünftigen Verkaufspreis realisieren. Und was soll ich sagen – ich hab nicht damit gerechnet, noch SO viel für ihn zu kriegen. Hat es leichter gemacht. Aber ich weiß, ich werd ihn das eine oder andere Mal sehr vermissen.
3 Kommentare
Wolfgang Lonien · 5. Juni 2025 um 10:04
Schöne Geschichte, danke für’s Teilen. Und ja, ich erinnere mich noch als der Wagen auf einmal in Hoechst vor dem Häuschen stand.
Ich vermisse manchmal unseren Corolla, den wir im zarten Alter von 19 Jahren aus wirtschaftlichen Gründen abgeben mußten. Aber die NTV hab ich noch, die wird demnächst 31. Irgendwie bring ich’s nicht über’s Herz die weg zu geben…
sparta · 5. Juni 2025 um 17:23
Und ich erinnere mich an die NTV, als sie mit der Hyper hier im Carport stand. 2010 war das, relativ frisch, nachdem ich das Häuschen geerbt hatte. Und eine schöne Tour in den Rheingau und zurück nach Höchst damals.
Magst du nicht mal vorbei kommen?
Würd mich freuen. <3
Wolfgang Lonien · 5. Juni 2025 um 18:10
Kann ich gerne machen – allerdings nicht mit der NTV, die hat seit einiger Zeit schon keinen TÜV und mittlerweile auch keine Zulassung mehr. Und auf unserer Tour damals hätte ich mich beinah selbst zerlegt; wo Du mit der Hyper relativ flott vorbeiziehen konntest wurde mein Überholweg lang und länger (und mir bang und bänger) ;)
Meinst Du „Cabin in the woods“, oder wohnst Du in Ffm? Und ja, würd mich auch freuen… :)