Definition long time coming: Bitte Differenz zwischen diesem Post hier und jetzt beachten.
12 Jahre ist es her, dass ich die Kombination Frank Turner/Dropkick Murphys erlebt habe – seinerzeit in Mannheim mit knapp 6.500 Leuten – die Maimarkthalle ist schon ein Riesending, mit dem Schweinelöffel kriegt eins da auch wohl 12.000 Personen rein.
Da war es im Schlachthof Wiesbaden diesmal schon gemütlicher, der fasst 2.400 Leutz, wenn eng gepackt – immer noch zu viele, wenn ihr mich fragt, aber wurscht. Hauptsache Frank Turner und Dropkick Murphys in einer Show. Es ist das dritte Mal, dass ich die Murphys sehe und Frank Turner? Wenn ich nach den T-Shirts im Schrank gehe, wohl so das 10. Mal. Gut, dass es diesmal gleich gar kein Frank-Turner-Merch gibt. WTF?
Die Murphys hingegen haben an der Antifa-Front klamottentechnisch massiv aufgefahren und wir haben uns ordentlich eingedeckt. Dem Ratschlag der besten Tochter von allen folgend, waren wir pünktlich zum Ende der ersten Vorband (Haywire aus Boston) vorort. Die waren mit ‚laut, auf der richtigen Seite, aber ein wenig anstrengend‘ beschrieben worden. :-D
Sehr nicer junger Mann auch am Merch-Stand, der mir dann sogar ein Tourplakat der Murphys schenkt. Das ist ein feiner Zug von ihm und ich erfreue mich des Plakates durchaus, während eines Konzerts ist so ein Teil allerdings eher hinderlich. Seis drum, viel tanzen wollte ich eh nicht und wenn ich das Ding zusammengerollt in die Hosentasche schiebe, geht sogar sowas wie Bewegung.

Frank Turner and the Sleeping Souls auf der Bühne vor dem Bendschriftzug und dem FTHC-Cross (Frank Turner Hardcore)

Frank Turner macht Spaß, wie eigentlich immer. „Wenn er als Vorgruppe spielt, haut er alle Hits raus!“ sagt Jenny und sie hat Recht. Es wird viel Deutsch gesprochen und Frank braucht ständig Hilfe vom Publikum beim Mitsingen, die Laune ist klasse und die Songs klingen nicht nur gut, die Band scheint auch wirklich Spaß zu haben. The Road solo erinnert an ein schönes Solokonzert im Kesselhaus und am Schluss wird mit Never mind the back problems (hilarious!), Photosynthesis und Four simple words die Hütte einigermaßen abgerissen, bevor es in die Umbaupause geht.
Und dann…

Die Dropkick Murphys auf der Bühne vor einem großen Schriftzug des Bandnamens


If the kids are united von Sham 69 ertönt, die Beleuchtung wird dramatisch und nach einem kurzen Intro heißt es (wie 2013) The boys are back und instantly geht es gut ab. Längst nicht so heftig und brutal wie damals in Mannheim, wo Menschen mit Platzwunden nach wenigen Minuten am Ausgang zu sehen waren und bis in die Bierstände hinein gepogt wurde – hier ist das Publikum erheblich zahmer und älter wohl auch :-D
Die Mischung ist gut, die Laune ist fröhlich, wir haben ein paar sehr betrunkene Menschen um uns herum, aber alles stressfrei. Dann spielen sie tatsächlich The green fields of France, das ich als No man’s land kenne und mit meinem Freund Keith schon 1987 mal aufgenommen hatte.
Prompt werde ich gefragt, wie ich bei diesem Song, der erstmals auf dieser Tour überhaupt im Repertoire auftaucht, von vorne bis hinten mitsingen kann. Tja.
Citizen CIA wird zu Citizen ICE und mit dem Sänger von Haywire zusammen gespielt. Sowieso gibt es Anti-Trump alle paar Minuten, Ken Casey hat spürbar wenig übrig für die gegenwärtige US-Administration.
Mit I’m shipping up to Boston endet das Konzert und Jenny möchte eigentlich raus, aber ich ahne die erste Zugabe und halte sie im Innenraum. Und glücklicherweise spielen sie dann auch tatsächlich Rose Tattoo, was ja schon ein wenig ‚unser Song‘ ist.
Alles ist sehr schön, aber wenn es am schönsten ist, soll eins ja bekanntlich… – zum Auto gehen und nach Hause fahren. Das machen wir dann auch während des letzten Songs und freuen uns an dem großartigen Abend, der wesentlich besser war, als ich erwartet/befürchtet habe.

… signed and sealed in blood I would die for you!

Frank Turner and the Sleeping Souls auf der Bühne vor dem Bendschriftzug und dem FTHC-Cross (Frank Turner Hardcore)

Setlist Frank Turner:
Get Better
No Thank You for the Music
1933
If Ever I Stray
Out of Breath
I Still Believe
The Road
Do One
Try This at Home
Never Mind the Back Problems
Photosynthesis
Four Simple Words

Die Dropkick Murphys auf der Bühne vor grüner Beleuchtung, einer großen grünen Neon-Vignette mit dem Bandnamen und einem Kleeblatt in der Mitte

Setlist Dropkick Murphys:
Cadence to Arms
The Boys Are Back
Boys on the Docks
Good as Gold
Smash Shit Up
A Hero Among Many
Who’ll Stand With Us?
Finnegan’s Wake
Streetlights
Johnny, I Hardly Knew Ya
The Vultures Circle High
Kids Games
The Green Fields of France
Fiending for the Lies
Out of Our Heads
Chesterfields & Aftershave
The State of Massachusetts
Citizen C.I.A. (Citizen I.C.E.)
Barroom Hero
I’m Shipping Up to Boston

Zugabe:
Rose Tattoo
The Big Man

PS: Hab ja nun ausführlich über das Tourplakat gesprochen. Hier ist es:

Das Tourplakat der Dropkick Murphys für den 13. November 2025 im Schlachthof Wiesbaden

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Antifascist. He/His. Get vaccinated. Wear a mask. Jede*r anders, alle Drama. Quality misunderstandings since 1963. Change is constant.

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