Hellblaue Schleife, das Symbol für Prostatakrebs

„24 Stunden lang keinen Kontakt zu Schwangeren, Kleinkindern und keine Flugreisen in den nächsten zwei Tagen.“
Das hat eins dann davon, sich einer sehr genauen Untersuchung zu unterziehen. Ob ich im Dunklen leuchten kann, sehe ich dann heute abend.

Warum das Ganze?
Wie ich leider befürchtete, war auch nach der achtwöchigen Bestrahlung der PSA-Wert nicht abgefallen, wie er hätte sollen, sondern hat sich stetig weiterentwickelt, aus 0,47 ng/ml vor der Bestrahlung sind mittlerweile 1,32 ng/ml geworden.
Der Krebs ist also wieder nicht besiegt, tatsächlich scheint er noch nicht mal angekratzt zu sein. Die Tumorkonferenz hat sich daher dem Vorschlag meiner Urologin angeschlossen, nochmals ein PET-CT (wie bereits im Dezember 2024) durchzuführen. Vielleicht ist ja irgendwo ein Lymphknoten oder sonst ein Gebiet zu identifizieren, das mit gezielter Bestrahlung oder OP angegangen werden kann.

Ansonsten begeben wir uns in den Bereich der palliativen Versorgung mittels Hormontherapien und wenn ich auf was keinen Bock habe, dann das. But I digress…

Hatte es letztes Mal noch Wochen gedauert bis zum Termin, war es diesmal eine recht kurzfristige Angelegenheit, nach anderthalb Wochen war ich am heutigen 29.7. zu der Prozedur in der Uniklinik Frankfurt.

Der Ablauf ist relativ simpel, es wird ein Zugang gelegt, danach eine radioaktive Markersubstanz gespritzt, die sich eine Stunde lang im Körper ausbreitet.
Dann wird ein CT durchgeführt, das mit einem Bild der Ausbreitung/Konzentration des Markers überlegt wird, so dass sich ein deutliches Bild von möglichen Metastasen, befallenen Lymphknoten etc. an exakt der Stelle, wo diese im Körper liegen, ergeben sollte.

Letztes Mal war nichts Auffälliges festgestellt worden, weswegen die Bestrahlung auch generell die Gegend der Prostatatloge1 zum Ziel hatte, weil üblicherweise lokal die Erstverbreitung der Tumorzellen stattfindet.

Ende der Woche – Anfang der nächsten weiß ich mehr.
Was diesmal anders war bei der Prozedur: Die Nuklearmedizin war beim letzten Mal noch im Umzug begriffen und es gab noch kein Anmeldedesk im Gegensatz zu heute, aber wieder begann alles mit meinem Eintreffen und nicht erst zum Termin. Die Mitarbeiter sind sehr freundlich und zugewandt, es wird alles sehr gründlich erläutert. Die MTA war leider nicht so erfolgreich und hat beim Zugang-legen daneben gestochen, das ist jetzt geschwollen und nicht ganz schmerzlos – und natürlich der größte Stressor am heutigen Tag, ich hass das eh, aber wenn sich dann noch wer mies anstellt, obwohl ich angeblich die Bilderbuch-Venen schlechthin habe… bisschen blöder Anfang.
Der zweite Versuch des Arztes hingegen war ausgezeichnet und alles problemlos, mal abgesehen davon, dass der große Drei-Wege-Hahn in der Ellenbogenbeuge ziemlich im Weg war. Aber ich musste tatsächlich nur wenige Minuten warten bis zur Injektion des Markers und dann halt eine Stunde im Ruheraum – kein Problem mit Musik und Ablenkung aus dem Netz. Das Gäste-WLAN in der Uniklinik funktionierte gewohnt einwandfrei.
Das CT selbst dauert rund 20 Minuten mit den Armen über dem Kopf und ansonsten absolutem Stillhalten. Das hat auch wieder gut funktioniert, diesmal bin ich allerdings nicht beinahe eingeschlafen :-D
Noch ein Viertelstündchen warten, dann gabs die CD und ich durfte meiner Wege ziehen.
Und einmal mehr muss ich abwarten.

Radioactivity-Bild von Catalania Catalino auf Pixabay


Fediverse Reactions

Show 1 footnote
  1. der Bereich im Körper, wo früher die Prostata sich befand. Ich stelle mir das immer wie in einem Theater mit Plüschsitzen vor, Loge und so…

sparta

Antifascist. He/His. Get vaccinated. Wear a mask. Jede*r anders, alle Drama. Quality misunderstandings since 1963. Change is constant.

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